Bodenbelag für jede Jahreszeit – Trittbrett ins Glück
Den richtigen Bodenbelag zu finden, ist ein heikles Thema. Böden mögen ein augenscheinlich einfaches und bodenständiges Thema sein. Spätestens wenn es beim Hausbau oder Umzug um die Bodenfrage geht, wird klar, den einzig richtigen Boden gibt es nicht. Oder doch? Wir gehen der Sache auf den Grund!
Der Boden auf dem wir stehen
Die Bodenfrage ist in mehrerlei Hinsicht nicht ganz einfach. Eine davon ist die Haptik. Einen nicht unerheblichen Teil unseres Lebensweges beschreitest du auf dem heimischen Boden. Wenn es auch nach einer Nichtigkeit klingt, wie der Boden sich unter deinen Füßen anfühlt, hat einen erheblichen Einfluss auf die Wohnlichkeit. Meditationsschulen greifen diesen Zusammenhang zwischen der Art des Bodenkontakts und dem Wohlbefinden auf und gestalten sowohl Übungen als auch Umgebung diesem Umstand entsprechend. Ein Boden kann hart und erdend sein oder es dir erlauben, jeden Tag buchstäblich und im übertragenen Sinn federnden Schritten durch die Wohnung zu wandeln. Er kann kalt oder warm, knarzig oder patschig sein. Ihre Optik geht von rustikaler Wärme bis kühlem Hochglanz. Kurz: Die Materialien der Böden weisen so unterschiedliche Eigenschaften auf, dass du möglichst im Vorhinein wissen solltest, auf welchem Grund sich deine Füße wohlfühlen!
In jedem Zimmer ein anderer Bodenbelag?
Die Entscheidung des Bodenbelags wird im klassischen Fall der Funktion des Raumes untergeordnet. Die Frage nach dem Bodenbelag wird als von Raum zu Raum neu verhandelt. Das lässt sich leicht nachvollziehen. Dem Bodenbelag im Badezimmer darf das Wasser nichts anhaben können. Er sollte das Wasser nicht in sich aufnehmen und leicht nass zu reinigen sein. Leicht zu reinigen sollten insbesondere auch Flure sein. Hier ist vor allem Schmutzresistenz gefragt. Ein Gummistiefeltapser des Sprösslings sollte sich auch dann nicht im Boden verewigen, wenn er nicht sofort entfernt wird. Ein nicht unerhebliches Kriterium sind die Temperatureigenschaften der Bodenbeläge. Während einige Holzböden Wärme lange speichern und abgeben, bleiben unbeheizte Fliesenböden dauerhaft kalt. Das macht die Wahl doppelt schwierig, denn je nach Jahreszeit haben wir konträre Anforderungen an die Bodentemperatur.
Welcher Bodenbelag für welche Jahreszeit?
Während du dich bei 35 Grad im Schatten am liebsten auf den kühlen Kacheln des Bads wälzen würdest, bringt dich ein kurzer WC-Abstecher auf unbeheizten Fließen im Winter dazu, ein extra Paar Strümpfe anzuziehen. Ähnlich gestaltet sich das Problem im Wohnzimmer: Weiches Holz und Flauscheteppich sind Sinnbild warmer Behaglichkeit. Im Sommer sorgt der hölzerne Wärmespeicher für ein überhitztes Raumklima. Was also tun, wenn du nicht auf dem Sofa zerfließen möchtest? Eine Möglichkeit, beim Material an der Temperaturschraube zu drehen, sind Vinylbeläge. Vinyl wurde früher vornehmlich in Arztpraxen oder Krankenhäusern eingesetzt. Das verwundert kaum. Vinyl ist ein hochwertiges Material, das mit seiner Strapazierfähigkeit glänzt. Wenn es einen Allround-Bodenbelag für alle Jahreszeiten gibt, ist es der Vinylboden. Er ist weniger kalt als übliche Badfliesen und speichert weniger Wärme als dicke Wohnzimmerdielen.
Vinyl – ein ästhetischer Außenseiter
Lange Zeit wurde Vinyl aufgrund seiner Praktikabilität ausschließlich in Büros und Kliniken eingesetzt. Seine Optik stand dementsprechend für den öffentlichen Raum und wurde nicht unbedingt mit schicker Heimeligkeit assoziiert. In Privaträumen galt das Material lange als ästhetischer Fauxpas. Dass Vinyl langsam auch Privatanwender auf den Plan ruft, liegt jedoch nicht allein an seinen praktischen Eigenschaften. Tatsächlich kann dem Vinyl eine Optik der Wahl verpasst werden. Das gibt dir ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten. Früher hat die Holzsorte Farbton und Maserung vorgegeben. Da Vinyl leicht bedruckbar ist, kann der Boden mehr noch als früher ins Raumkonzept einbezogen werden. Hast du eine bestimmte Phantasie, ein Motiv, wie der Raum aussehen soll? Das Design eines futuristischen Gaming-Zimmers hört mit Vinylböden nicht beim Casemodding oder der Wandgestaltung auf. Wolltest du deinem Wohnzimmer schon immer das Flair eines japanischen Innenhofs mit Steingarten geben? Mit Bodenbelägen im Design-Vinyl kein Problem!
Kann Bodenbelag Holz und Laminat Konkurrenz machen?
Um die Antwort vorwegzunehmen: Wir glauben, langfristig schon. Holz ist ein schönes, beständiges Naturmaterial. Teuer ist es allerdings auch. Vollholzbohlen sind über die letzten 30 Jahre zum Luxusgut geworden. Eben dies hat den Erfolgszug des Laminats begründet. Während Holzböden immer wieder nachgeschliffen werden konnten, war dies bei Laminat je nach Abriebklasse nicht oder nur wenige Male möglich. Laminat ist weniger haltbar und hat eine spürbar schlechtere Trittbarkeit. Die Nachahmung von Holzoptik ist auch mit Vinylböden kein Problem. Die Trittbarkeit kann je nach Belieben durch eine Unterschichtung oder Dämmung angepasst werden. Hast du dich immer gefragt, warum es die federnden Turnhallenböden nicht für zu Hause gibt? Mit Vinyl kannst du sie rekreieren. Dabei ist Vinyl langlebiger und meist günstiger in der Anschaffung. Vinyl ist leicht zu reinigen, schmutz- und wasserresistent und seine Temperatureigenschaften ein Kompromiss zwischen den Jahreszeiten – ein echter Allrounder!
