Commuter Burnout – so bewahrst du deine Work-Life-Balance
Lange haben wir im Homeoffice verharrt. Jetzt kehren die meisten von uns langsam aber sicher zum Präsenzbüroalltag zurück. Bei einigen löst die neuerliche Umstellung Freude, bei vielen allerdings auch Unbehagen aus. Grund dafür ist vor allem der Arbeitsweg. Nach der Zeit ohne den eintönigen, täglichen Arbeitsweg kann die Aussicht auf stressiges Pendeln Ängste und Verdruss auslösen. Du sorgst dich um deine Work-Life-Balance und hast überhaupt keine Lust, während Corona mit überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Gegend zu gondeln? Mit diesen Tipps stellst du dich perfekt auf den neuen Alltag ein.
Das führt zum Commuter Burnout
Commuter Burnout mag ein etwas hochtrabender und fatalistischer Begriff sein – das Problem dahinter ist jedoch durchaus real. Welche Wirkung das Pendeln auf uns hat, brachte die Homeoffice-Zeit überdeutlich zum Ausdruck. Die Umstellung aufs Homeoffice war für die meisten von uns nicht leicht. Einen Punkt haben jedoch die wenigsten von uns vermisst: den Weg zur Arbeit. Nicht dort zu arbeiten, wo wir wohnen, hat seine Vorteile. Der Weg dorthin ist allerdings eine unliebsame Zeitverschwendung. Und nicht nur das: Der Weg zur Arbeit ist für viele purer Stress. Egal ob im hektischen Straßenverkehr, zur Rush-Hour oder mit der Bahn: Sich unter vielen Menschen in einem unkontrollierbaren Umfeld zu bewegen, um rechtzeitig zur Arbeit zur erscheinen zerrt tagtäglich gehörig an unseren Nerven.
Es ist eine seltsame Mischung aus Langweile und Anspannung, die das Pendeln problematisch macht. Der eine ist in Gedanken schon halb in der Arbeit, ohne sich wirklich betätigen zu können. Der nächste wartet auf den Bus, der einfach nicht kommen will, oder sprintet zur U-Bahn, um ja pünktlich zu sein. Dabei manövrieren wir uns durch Menschen- und Autolawinen, eine Tätigkeit die unsere Aufmerksamkeit fordert und Kraft kostet. Durch die tägliche Wiederholung empfinden wir das Pendeln trotzdem als eintönig und unproduktiv.
Warum Corona das Problem verstärken könnte
Vor Corona haben wir den negativen Auswirkungen des Pendelns nur wenig Beachtung geschenkt und es als unveränderliche Tatsache hingenommen. Das Wegfallen der Belastung des Pendelns durch die Zeit im Homeoffice hat uns die Belastung bewusst gemacht. Dazu kommt, dass wir jetzt, da wir die Umstellung aufs Homeoffice mit allen Vor- und Nachteilen gemeistert haben, uns neuerlich umstellen müssen. Dazu müssen wir das mühsame gefundene Gleichgewicht, die neue Work-Life-Balance wieder aufgeben. Wie fühlen wir uns bei dem, was kommt? Wie gut kann ich mich innerlich anpassen? Für fast alle von uns sind solche Umstellungen mit Aufwand verbunden, für einige auch mit Unbehagen und Angst. Übergänge sind schwierig, da das Ergebnis nicht feststeht.
Und nicht nur das. Social Distancing hat dazu geführt, dass wir uns längst nicht mehr so selbstverständlich durch die Öffentlichkeit bewegen wie zuvor. Sich bereits am frühen Morgen zwischen hunderten von Menschen zu bewegen ist unbewusst weitaus negativer konnotiert als noch vor zwei Jahren. Der Weg zur Arbeit wird dadurch noch anstrengender.
So kannst du den Commuter Burnout vermeiden
Wichtig ist, dass der Arbeitgeber auf die Probleme eingeht, die die Umstellung verursacht. Der Ungewissheit der Umstellung beugst du vor allem mit guter Kommunikation vor. Gehe mit deinen Bedenken auf deinen Arbeitgeber zu. Er profitiert von deiner funktionierenden Work-Life-Balance, die es dir ermöglicht, gut zu arbeiten. Im besten Fall findet ihr Kompromisse, die beide Seiten zufriedenstellen und mit denen sich Ängste vermeiden lassen.
Der Eintönigkeit des Pendelns ist leicht beizukommen. Eintönigkeit entsteht durch die Wiederholung des Immergleichen. Abwechslung ist also das Stichwort. Von feststehenden Meetings abgesehen, könnte der Arbeitgeber dir gewähren, dass dir selbst aussuchen kannst, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit du ins Büro kommst. Aber auch du allein kannst für Abwechslung sorgen, indem du beispielsweise nicht immer den gleichen Arbeitsweg oder das gleiche Verkehrsmittel benutzt. Heute links morgen rechts, heute Bahn, morgen Fahrrad oder E-Roller – vor allem in der Großstadt hast du viele Alternativen.
Gestresst sind wir vor allem dann, wenn wir in dem, was wir tun, keinen Sinn entdecken. Ändere das, indem du den Arbeitsweg mit Sinnvollem kombinierst. Fahre an deinem Lieblingskaffee vorbei, um den Morgenkaffee zu dir zu nehmen, lerne während der Bahnfahrt eine neue Sprache oder manage deinen Terminkalender. Vielleicht gelingt es dir auch, den Weg zur Arbeit mit einem guten Hörbuch nicht nur abzusitzen, sondern als ruhige, persönliche Zeit in deinem vollen Tag zu genießen.