Das sind die teuersten Häuser der Welt
Höher, schneller, weiter – Superlative haben nicht nur im Sport einen besonderen Reiz. Die Frage, wie weit man den Faden spinnen kann, bis man an natürliche Grenzen stößt, wird wohl nie aufhören, uns zu beschäftigen. Keine Disziplin ist davon ausgenommen. Selbst Architektur und Einrichtung bilden hier keine Ausnahme. Das Spannende daran sind nicht die reinen Vermögenswerte, sondern vor allem, wie Projekte aussehen, die sich jenseits normaler finanzieller Rahmen bewegen. Wie sehen Häuser aus, bei denen nichts als Design, Komfort und das reine Vorstellungsvermögen das Aussehen diktieren? Wir stellen die drei teuersten Häuser der Welt vor.
3. „The One“ Mansion, Beverly Hills
Geschätzte 500 Millionen Dollar sind für das teuerste Haus in den Vereinigten Staaten fällig. Das Projekt ausgedacht hat sich Nile Niami, ein ehemaliger Filmproduzent, der sich seitdem einen Namen als Immobilienentwickler gemacht hat. Nile Niami gilt als eigenwillig und ausschweifend, Qualitäten die sich auch in seinen Immobilien wiedererkennen lassen. Frei nach dem Motto „groß Träumen, noch größer Bauen“ scheint auch „The One“ entstanden zu sein. Auf einem Hügel in Beverly Hills, von dem aus sich ganz LA überblicken lässt, bietet das Haus fast zehntausend Quadratmeter Wohnfläche, einen Hubschrauberlandeplatz, eine Disko und noch so einige andere Annehmlichkeiten mehr.
Beeindruckend ist jedoch nicht nur seine schiere Größe, sondern vor allem die Architektur. Paul McCleans Entwurf wirkt wie die Fortführung der Tradition des rationalen Modernismus beziehungsweise des architektonischen Minimalismus, wie ihn Mies van der Rohe begründet hat. Große Glasfassaden und rationale, rechtwinklige Formen geben dem Haus eine Klarheit, wie man sie sonst nur in Bauten wie der Neuen Nationalgalerie in Berlin findet. Gerade in Verbindung mit der kontrastierenden, fließenden Form des Baugrunds ist „The One“, von allen Luxusspielereien abgesehen, tatsächlich one of a kind.
Gerüchten zufolge könnte das Anwesen, das seit seiner Fertigstellung nach einem Eigentümer sucht bald auch etwas günstiger zu haben sein. Die hohen Schulden von Nile Niami machen eine Zwangsversteigerung der Luxusimmobilie wahrscheinlich – geschätzter Preis: 350 Millionen Dollar. Ein Schnäppchen also.
2. Villa Leopolda, Côte d’Azur
Die teuersten Häuser der Welt sind jedoch nicht nur futuristische Neubauten. Auch Geschichte und Lage haben ihren Preis, wie dieses Anwesen beweist. Das nach König Leopold II benannte Estate liegt an einem Archipel der Côte d’Azur, der weiter ins Meer hineinragt als alle anderen Landzungen. Eine paradiesähnliche Lage wie keine zweite.
Besonders an der im Belle-Époque-Stil errichteten Villa ist jedoch nicht in erster Linie seine Architektur oder hochherrschaftliche Ballsaal, sondern die Art und Weise, wie sie sich in die Landschaft einfügt. Die flachen Giebel und roten Schindeln der Dächer, die Rondelle und die orange Farbe des Anwesens sorgt vor dem Hintergrund grüner Wälder und Gärten und dem türkisblauen Meer für Motive, die wir sonst nur von Gemälden oder Filmen kennen. So zum Beispiel aus dem Film „Die roten Schuhe“. Die eigentlichen Highlights sind der botanische Garten, in dem sich schon Winston Churchill malerisch verlustiert haben soll und der großzügige Reitstall.
Quelle: wohnenmitklassikern.com
1. Antilia, Mumbai
Die teuersten Häuser der Welt haben einen unangefochtenen Anführer. Nochmal eine ganze Schippe drauf legt das Antilia, ein über 170 Meter hohes Haus in Mumbai, Indien. Sein Name dürfte an die Legende von der Phantominsel Antilia im Atlantik angelehnt sein. Dieses postmoderne Gebäude der Superlative zeigt, wie die Architektur der Zukunft aussehen könnte. Es sieht aus, wie dem Science Fiktion Film Blade Runner oder dem Spiel Cyberpunk entnommen. Dabei scheint es sich bisweilen über die Gesetze der Statik hinwegzusetzen. Laut den Architekten Perkins & Williams basiert sein Aussehen jedoch auf den Hängenden Gärten von Babylon.
Das Hochhaus wird auf eine Milliarde Euro taxiert und gehört dem indischen Milliardär Mukesh Ambani. Allein für das über 37000 m² große Haus beschäftig er ca. 600 Angestellte, denen ganze eigene Stockwerke zur Verfügung stehen. Apropos Stockwerke: Bei 173 Metern Höhe und nur 27 Stockwerken fallen die unterschiedlichen Raumhöhen bisweilen enorm aus. Teuer war nicht nur das Haus, sondern auch das Grundstück: Es liegt an der Altamount Road eine der teuersten Straßen nicht nur Mumbais, sondern der ganzen Welt. Im armen Indien und selbst in der Millionenstadt Mumbai wirkt das Haus wie ein von der Realität vollkommen abgekoppeltes Gebilde aus einer anderen Welt.
Quellen: sueddeusche.de, vermoegencheck.com, youtube.com