Made in Berlin – Exklusive Eindrücke von der Messe

Berlin steht wie keine zweite deutsche Stadt für eine Can-Do-Attitude, Startups und Kreativwirtschaft. Hier wird probiert, konzipiert und erschaffen, was das Zeug hält. Wer sich davon selbst überzeugen will, hatte auf der diesjährigen Home&Living-Messe Made in Berlin endlich wieder die Gelegenheit, die Stadt für das zu erkennen, was sie ist: Ein idealer Nährboden für alle, die die Welt ein bisschen schöner machen wollen. Die Made in Berlin war wieder einmal ein Beispiel dafür, dass gute Ideen und schönes Design keine großen Marken brauchen. Wir waren für euch dabei.

 

Was die Made in Berlin einzigartig macht

Während der Online-Handel boomt, verschwinden die süßen Boutiquen und einzigartigen Verkaufsateliers, die das Shoppingerlebnis interessant machten, zusehends aus dem Straßenbild der Städte. Übrig bleiben nur die großen Ketten, deren Filialen ohnehin in jeder Einkaufspassage zu finden sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass es die Kreationen der kleinen Produzenten nicht mehr gibt. Die Messe Made In bietet regionalen, kleineren, weniger etablierten Herstellern eine Bühne und trifft damit den Nerv der Zeit: Handmade statt Massenware, regional statt global und Produkte, die mit viel Herzblut und Liebe zum Detail entworfen und produziert wurden.

Die Made In gibt es nicht nur in Berlin. Der Messeveranstalter übertragt sein Konzept auf mehrere deutsche Großstädte. Ob Made in Studdi, Made in Minga oder Made in FFM – jede Region wartet mit seinem ganz eigenen Stil und Charme auf. Nebenbei beweist die Made In, dass es sie noch gibt, die kleinen kreativen Handwerksbetriebe. Welche das in 030 waren? Lasst euch überraschen!

Einrichtungsmesse im Herzen Berlins

Schauplatz für die Made in Berlin war wieder einmal eine Halle der STATION-Berlin. Das Gelände am Gleisdreieck in der Mitte Berlins ist der perfekte Showroom. Die Backsteingebäude des ehemaligen Postbahnhofes bringen ihr ganz eigenes Flair mit und bieten die ideale Bühne für die Ausstellung von Möbeln, Deko und Co.. Nach einer coronabedingten Pause von zwei Jahren kann die Region endlich wieder zeigen, was sie in petto hat.

Das waren die Messe-Highlights

Dass sie einiges zu bieten hat, lässt sich schon am regen Andrang und der Schlange vor dem Eingang erkennen. Bereits kurz nach der Öffnung ist die Halle gut gefüllt. Das typische Messen-Wuseln hat eingesetzt und umspült die kleinen Stände. Auffällig groß wirkt dagegen der Stand direkt am Eingang. Hier hat sich Vintique einquartiert.

Vintique

Ihre Spezialität sind Retro-Holzkisten und Einrichtungen im Vintage- und Industrial Design. Wer den Look und das nostalgische Flair alter Weinkisten liebt, wird hier fündig. Mit Vintique lässt du Prohibitionszeiten für deine Whiskeybar wiederauferstehen oder verleihst deinem Wohnzimmerregal mit Vintique-Kisten einen rustiakalen Dark-Academia-Touch. Selbst ganze individuelle Shopeinrichtungen baut das Label auf Wunsch. Wer ihren Style begutachten will, muss nicht lange suchen. Vintique stattet die diesjährige Made in Berlin mit praktischen Loungemöbeln aus. Der Retro-Charme der gemütlichen Bänke am Ende der Halle ist der perfekte Ort, besondere Espressoröstungen oder ein selbstgebrautes Pale Ale zu probieren.

Mariko Chiba

In Reihe drei fängt ein wunderschönes, handgefertigtes Teeservice unseren Blick ein. Die Einzelstücke sind aus Steinzeug gefertigt. Ihr schnörkelloses Design steht ganz in der Tradition japanischer Keramikkunst. Besonders ist aber nicht nur die Form: Die einzelnen Lasuren lassen einen zuweilen daran zweifeln, dass es sich überhaupt um Keramik handelt. Mariko Chiba vereint kunstvolle Handwerksarbeit mit großem Wissen über Brenntechnik.

 

Yves Kervoelen

Nebenan geht es bunt und heiter zu. Hier gibt es gute Laune in Papierform. Der Fernsehturm umringt von violetten Wölkchen ist ein Posterklassiker des Illustrators Yves Kervoelen, einem ehemaligen Architekten, der mit Mut seiner Berufung als Künstler nachgeht. Die bunten Aquarellmotive seiner Notizbücher und Karten machen auf Anhieb Freude. Das Besondere: Der Künstler arbeitet mit einer ganz eigenen Technik, die er Abstraktealismus getauft hat. Die ursprünglich aus Punkten und Linien bestehenden abstrakten Motive verknüpft, erweitert und verwandelt er schlussendlich in weltlichere Formen und Landschaften. Das Ergebnis sind wunderbar verspielte Landschaften, die zum Träumen anregen.

Petite Jungle

Auf der anderen Seite der Halle buhlen sorgsam kurierte Pflanzenterrarien um unsere Aufmerksamkeit. Die kleinen Beete im Glas sind wie ein eigenes Universum im Miniaturformat. Ganz falsch liegen wir mit unserem Eindruck nicht, wie uns seine Schöpferin, die Landschaftsarchitektin Aurélie Morgen erklärt. Jedes Glas ist ein Ökosystem, dessen Pflanzen und deren Bedürfnisse sorgfältig aufeinander abgestimmt sind. Die Flaschengärten richten sich sowohl an Vielreisende, Laien aber auch passionierte Gärtner. Während die einen froh sind, nur ein bis drei Mal im Jahr gießen zu müssen, können versiertere Pflanzenveredler mit dem Knipser zu Werke gehen oder sich ihren Flaschengarten in einem der Workshops von Petite Jungle selbst erschaffen.

ZWEEnHALB

Weiter hinten in der Halle stoßen wir auf das, was wir den ganzen Sommer über vermisst haben. Einen hochwertigen Taschengrill von ZWEEnHALB, der alles kann, was man für einen genussvollen Abend am See braucht. Die Teile dafür werden fast alle in Berlins Umgebung hergestellt. Mit wenigen, einfachen Handgriffen ist das zwischen zwei Buchenplatten untergebrachte Stahlgestell in kürzester Zeit montiert, in das sogar ein Flaschenöffner integriert ist. Die Holzplattenhülle dient als praktisches Schneidebrett. Mit der dazu passenden Tasche lässt sich der Grill ganz einfach am Fahrrad befestigen. Schade, dass der Sommer vorbei ist. Ein Muss für Segler und alle die auch unterwegs vom Grillen nicht genug bekommen können.

clipbox

Schon auf dem Weg zurück, stoßen wir auf den vielleicht interessantesten Stand. Auf den ersten Blick unscheinbar sind hier schlichte, moderne Regalsysteme aufgebaut, die so flexibel kombinierbar und justierbar sind, dass du dir dein eigenes Stauraumkunstwerk entwerfen kannst. Mit einem einfachen System aus Löchern und Bolzen lassen sich die verschiedenen Kästen, Regalelemente und Flächen beinahe beliebig miteinander kombinieren. Allein die Physik ist das Limit. Befestigt an der Wand, an der Decke oder auf dem Boden stehend, schaffst du mit clipbox eine ganz individuelle Möbelinstallation, passend zum Raum oder frei nach deiner Kreativität.

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LETZTES UPDATE: 12.November 2021 von
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