Maisonette-Wohnung – Doppeldecker mit Flow
Was tun, wenn man gerne ein Einfamilienhaus und eine Stadtwohnung haben möchte? Eine Maisonette-Wohnung vereinigt beides und verfügt, gut gestaltet, oft über einen ganz eigenen Charme. Das Wort „Maisonnette“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „kleines Haus“. Eine Maisonette erstreckt sich meist über zwei Etagen innerhalb eines Mehrfamilienhauses, verbunden durch eine Treppe in der Wohnung. Oft liegen Maisonette-Wohnungen in den obersten Stockwerken und schließen das ausgebaute Dachgeschoss ein. Eine zusätzliche Dachterrasse bietet ungeahnte Möglichkeiten. Verbundenheit macht Platz. Es gibt auch Maisonette-Wohnungen, die Hochparterre und Souterrain verbinden. Aber war das schon alles? Weshalb sind Maisonette-Wohnungen so begehrt?
Die Treppe
Die Treppe innerhalb der Wohnung vermittelt tatsächlich das Gefühl, in einem kleinen Haus zu leben und verleiht der Wohnung ein Gefühl von Großzügigkeit. Je nach den räumlichen Gegebenheiten lässt sich eine Wendeltreppe oder auch eine gerade Treppe einbauen. Mit beiden Formen kann man die Großzügigkeit unterstreichen, indem man sie möglichst transparent gestaltet, mit freischwebenden Stufen aus Stahl und Holz oder sogar mit Stufen aus Glas.
Die Nachteile der Treppe müssen aber auch benannt werden: Für kleine Kinder bedeuten sie eine Gefahrenquelle, die man für ein paar Jahre vielleicht mit einem Hindernis entschärfen müsste. Für alte Menschen kann die Treppe möglicherweise beschwerlich werden. Und die Energiekosten für die Heizung dürften etwas höher ausfallen, da die Wärme aus der Heizung im unteren Stockwerk natürlich über die Treppenöffnung nach oben zieht.
Die Raumgestaltung in einer Maisonette-Wohnung
Es bietet sich an, die Offenheit zwischen den Stockwerken auch in der Gestaltung der beiden Stockwerke weiter zu führen, sprich die einzelnen Wohnbereiche fürs Kochen und Essen und das Wohnzimmer nicht durch Wände abzutrennen. Allerdings wird dies eher nicht für die Toilette auf der Wohnetage und für das Bad in der Etage, in der sich auch das Schlafzimmer befindet, gelten. Und viele Menschen möchten vielleicht auch das Schlafzimmer mit Wänden versehen haben, um sich geborgener fühlen zu können.
Wohnbereiche durch das Mobiliar definieren
Die Abgrenzung von Wohnbereichen lässt sich jedoch auch gut durch die Gestaltung von Mobiliar und Beleuchtung erreichen. Schon ein Teppich schafft eine visuelle Abgrenzung eines Wohnbereichs.
Le Corbusier hat auch mit unterschiedlicher Farbgestaltung Abgrenzungen und Verbindungen hergestellt. Die von ihm verwendeten Farben in ihren Zusammenklängen sind übrigens bei der Firma Keim immer noch in der gleichen Zusammensetzung erhältlich!
Lichtfaktor in der Maisonette-Wohnung
Zusätzlich lässt sich über das Licht die Raumwahrnehmung beeinflussen: Wenn nicht eine Deckenlampe den ganzen Raum erleuchtet, sondern eine oder zwei großzügige Wandlampen jeweils einen abgegrenzten Bereich beleuchten, schafft das Räume im Raum! Und für die Treppe wiederum gibt es Beleuchtungsmöglichkeiten, die sie abgrenzen vom restlichen Raum und gleichzeitig noch sehr dekorativ wirken wie ein Bild. Wer mag, definiert einzelne Wohnbereiche durch unterschiedliche Lichtfarben.
Eine Maisonette-Wohnung einrichten
Natürlich würden hierzu auch Möbel passen, die eher Leichtigkeit und Durchsichtigkeit vermitteln. Es müssen nicht unbedingt Stahlrohrmöbel im Bauhaus-Stil sein. Es gibt auch sehr ansprechende moderne Möbel, deren Design eine luftige und leichte Wirkung vermitteln. Als Beispiel mag ein Sessel gelten, der durch ein filigranes Metallgestell leicht wirkt.
Auch hier gibt es – je nach Gestaltung – Aspekte, die man als Nachteil empfinden kann: Dem Bedürfnis nach Rückzug sind, wenn es keine Wände und Türen gibt, natürlich enge Grenzen gesetzt. Das heißt, für eine Wohngemeinschaft ist so eine Wohnung tatsächlich nicht die erste Wahl. Dass die Gerüche aus der Küche durch die Wohnung ziehen, lässt sich durch moderne Dunstabzugssysteme vermeiden. Damit dürfte die Maisonette-Wohnung, abhängig vom Geldbeutel, doch für viele eine attraktive Wohnmöglichkeit sein.
Wohl einer der ersten großen Architekten, die diese Art von Wohnung entwickelt haben, war Le Corbusier, der schon 1952 in Marseille und 1957 im „Corbusier-Haus“ in Berlin Wohnungen über zwei Stockwerke gebaut hat, genial gestaltet und interessanterweise in einem großen Wohnblock mit dem Ziel, preislich günstigen Wohnraum zu schaffen!