Nachhaltige Möbel – Nicht nur für Weltretter
Seien es Holz aus Raubbau, ausdünstende Schadstoffe in den Wohnräumen oder Kurzlebigkeit – es gibt viele gute Gründe, beim Neukauf auf herkömmliche Möbel zu verzichten und anstatt ihrer nachhaltige Möbel zu wählen. Sie können deiner Wohnung zu einem gesünderen Raumklima verhelfen und schonen Ressourcen, um nur einige ihrer Vorzüge zu nennen. Doch was genau bedeutet nachhaltig in diesem Kontext? Wie werden nachhaltige Möbel hergestellt, was sind ihre Vorteile und welche Hölzer eignen sich?
Was sind nachhaltige Möbel?
Nachhaltige Möbel werden aus Holz hergestellt, das aus nicht so weit entfernten Wäldern wie beispielsweise den tropischen Regenwäldern stammt. Das Kaufen nachhaltiger Möbel bietet dir deshalb die Möglichkeit, zum Schutz des Regenwaldes beizutragen. Ihn zu schützen, bedeutet nicht nur die Natur, sondern auch das Klima und Arten zu schützen. Des Weiteren wird für nachhaltige Möbel kein synthetischer Leim oder Kleber benutzt. Der Leim nachhaltiger Möbel ist biologischen Ursprungs und schneller abbaubar. Große Pluspunkte nachhaltiger Möbel sind die Verwendung langlebiger Materialien und ihre sehr hochwertige Verarbeitung. Für nachhaltige Möbel wird anstelle von Spanplatten oder Sperrholz in der Regel Massivholz verwendet. Es ist nicht nur widerstandsfähiger, sondern in der Regel auch hübscher und fühlt sich besser an. Spanplatten und Sperrholz dahingegen sind nach dem Abbau oftmals nicht mehr zu gebrauchen. Sie landen nach einmaliger Nutzung ohne Wiederverwendung wieder auf dem Müll. Hoher Materialverbrauch ist die Folge. Ressourcenschonung sieht anders aus.
Was nachhaltige Möbel dir bieten
Bei der Produktion von nachhaltigen Möbeln wird viel wert darauf gelegt, Ressourcen zu schonen und sinnvoll einzusetzen, denn viele von ihnen sind endlich. Es werden lediglich heimische Hölzer verwendet und recycelbare Werkstoffe bevorzugt. Im besten Fall wird auf erneuerbare Energien gesetzt. Ein großer Fokus liegt darauf, CO2 zu sparen und faire Arbeitsbedingungen sicherzustellen. Die natürlichen Rohstoffe bei nachhaltigen Möbeln wurden verantwortungsvoll – Stichwort Reforestierung – gewonnen und weiter verarbeitet. Nachhaltige Möbel sind schadstoffarm und damit auch besser für deine Gesundheit. Bei der Herstellung von herkömmlichen Möbeln werden oftmals nicht nur günstige Materialien eingesetzt, sondern auch giftige Leime und Lacke, die durchaus gesundheitsschädlich sein können. Für die Oberflächen nachhaltiger Möbel werden natürliche Öle, Lacke und Leime verwendet. Um die Umwelt zu schonen, wird der Energie- und Wasseraufwand so gering wie möglich gehalten.
Woran du nachhaltige Möbel erkennst
Bei der Auswahl der Möbel können dir verschiedene Siegel und Zertifizierungen helfen. Eines davon ist das Naturland-Siegel. Hier müssen die Forst- und Verarbeitungsbetriebe strenge Kriterien erfüllen, um sich nachhaltig nennen zu dürfen.
Eine weitere Empfehlung ist das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council). Es steht für nachhaltige Hölzer und eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft. Die gemeinnützige, unabhängige Organisation wird von Greenpeace und vom WWF unterstützt. Achte jedoch darauf, dass für die Möbel FSC-Holz aus Wäldern in Deutschland verwendet wurde. Meide Produkte aus Tropenholz, da du damit die Abholzung der Regenwälder förderst.
Beim ÖkoControl-Siegel haben sich ökologisch engagierte Möbelhändler zusammengeschlossen. Es unterliegt strengen Auflagen. Hier wird auf Schadstoffe geprüft und auf hohe ökologische Standards gesetzt.
Auch der Blaue Engel, das Umweltzeichen der Bundesregierung, setzt hohe Maßstäbe hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit, beispielsweise in Bezug auf einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen, die Verwendung von nachhaltigen Rohstoffen, eine optimale Energieeffizienz, geringe Emissionen und gute Recycelbarkeit.
Beachte, dass auch die Bedingungen der Produktion von zertifizierten Möbeln problematisch sein können. Prüfe, wo sie hergestellt wurden und ob faire Bedingungen vorliegen. Dumpingpreise sind oft ein Indikator für schlechte Arbeitsbedingungen oder unfaire Handelsbeziehungen.
Warum Holz und welches überhaupt?
Mit einer ökologischen Herstellung wird vor allem Holz in Verbindung gebracht. Die Ökobilanz von Holzprodukten ist dabei jedoch nicht automatisch positiv. Daher kommen bei nachhaltigen Möbeln heimische Hölzer zum Einsatz, die innerhalb von Deutschland oder Europa verarbeitet werden. Durch kurze Transportwege bei Massivholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft wird die Umweltbelastung möglichst gering gehalten. Die Möbel sollten ein Gütesiegel tragen. Holz aus Deutschland stammt mit größerer Wahrscheinlichkeit aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft, auch wenn sie keine Zertifizierung haben. Tropenhölzer wie Akazie oder Teak sind allein wegen der Transportwege nicht nachhaltig.
Welches Holz sich eignet
Zu den heimischen Holzarten aus nachhaltiger Forstwirtschaft gehören Fichte, Kiefer, Buche, Nussbaum, Lärche, Eiche und Kirsche. Wenn du dir beispielsweise einen Tisch wünschst, der viel benutzt wird und Belastungen standhalten soll, bietet sich Eiche an. Ihr Holz ist sehr robust. Ebenfalls widerstandsfähig, hart und schwer ist Lärchenholz, weshalb es beispielsweise auch in Deckenkonstruktionen eingesetzt wird. Es ist jedoch durchaus auch für Möbel oder Haustüren geeignet. Kirsche ist aufgrund seiner Farbe und Bearbeitbarkeit oft bei sehr aufwendigen Ziermöbeln zu finden. Wenn du dir doch Tropenholz wünschst, achte darauf, solches aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung zu kaufen.
Zusammenfassung
Wir sind in einer Zeit angelangt, in der wir uns wieder Richtung Natur bewegen, den ökologischen Fußabdruck verringern und die Umwelt schonen möchten. Immer mehr dringt in unser Bewusstsein, dass viele Ressourcen endlich sind. Wer hierauf achten möchte, für den stellen nachhaltige Möbel immer die beste Wahl dar. Bei der Produktion nachhaltiger Möbel wird viel Wert auf hohe ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gelegt. Weder der Mensch noch seine Umwelt sollen bei der Herstellung beeinträchtigt werden. Bei nachhaltig produzierten Möbeln wird auf Schadstoffe, beispielsweise bei Lacken und Klebern verzichtet, da diese Allergien und andere gesundheitliche Beschwerden verursachen hervorrufen können. Achte auf Zertifizierungen wie das FSC-Siegel oder den Blauen Engel und prüfe dennoch die Hintergründe: Kaufe lieber nachhaltige Möbel, bei denen das Holz aus heimischen Wäldern stammt. Dies garantiert kurze Transportwege und eine verringerte CO2-Produktion. Versuche, Tropenholz zu meiden, selbst wenn es zertifiziert ist.