Raus aus der Stadt – Darum ist das Haus im Grünen so begehrt
Raus aus der Stadt, ran ans Land: Die Vorstellung vom kleinen, erschwinglichen Eigenheim in der Natur lockt immer mehr Städter zurück ins Grüne. Ist die Landflucht vorbei? Stadtflucht statt Urbanisierung? Wir gehen der Bewegung auf den Grund und zeigen, wie du dir Landtraum trotz kleinen Budgets erfüllen kannst.
Warum das Stadtleben lange Zeit so beliebt war
Ein großer, organisierter Ballungsraum mit vielen Menschen, geringen Distanzen und guter Infrastruktur ist die Grundlage für wirtschaftliche Synergieeffekte, die wie ein Jobmotor wirken. Aus mehr wird mehr und immer mehr. Wo dieses Potential genutzt wird, winken Prosperität und Wohlstand. Das Gefühl, am gesellschaftlichen Pol der Zeit zu leben, bessere berufliche Aussichten und kulturelle Inspiration machen Städte attraktiv. Mittlerweile leben mehr als die Hälfte der Menschen der Welt in Städten, Tendenz steigend.
Verschärft wird die Landflucht durch die Technisierung der Landwirtschaft. War die Landwirtschaft früher eine einträgliche Unterhaltsquelle für viele, ist sie heute weitestgehend automatisiert und bedarf weitaus geringerer menschlicher Arbeitskraft. Die schlechte ökonomische Perspektive des Standorts Land trug sicherlich einiges zur Urbanisierung bei. Die Folge sind steigende Immobilienpreise in deutschen Großstädten. Trotz einsetzender Gentrifizierung ließ sich bis vor zwei Jahren kein nennenswertes Umdenken feststellen.
Stadtflucht – das sind die Gründe
Erst mit Beginn der Coronazeit setzte zum Beispiel in der Hauptstadt eine der Urbanisierung entgegengesetzte Bewegung ein. Mutmaßlich sorgten mitunter die Coronamaßnahmen für einen Prioritätenwechsel. Wo das Leben ohnehin entschleunigt ist und das gesellschaftliche Leben brachliegt, erfahren größerer Freiraum und die Lebensqualitäten eines Lebens in der Natur einen Bedeutungszuwachs und erfreuen sich neuer Popularität. Ein bisschen mehr Platz, ein bisschen Auslauf – das ist die neue Freiheit!
So kommt eins zum anderen: Das Haus auf dem Land gilt wieder als romantisch und nicht rückwärtsgewandt, das Einfache und die Naturnähe werden idealisiert. Der Trend zum Eigenheim und zum Bau von Einfamilienhäusern mag nicht besonders umweltfreundlich sein – nachzuvollziehen ist er trotz alledem. Auch er trägt in Kombination mit den niedrigeren Lebenshaltungs- und Immobilienkosten einiges zur neuen Beliebtheit der Stadtflucht bei.
Warum dein Traumhaus im Grünen näher ist, als du denkst
Während in Bayern auch abseits der größeren Städte wie Nürnberg oder München hohe Grundstückspreise fällig sind, sind Grundstücke in vielen Lagen Brandenburgs erschwinglich und bieten Natur pur. Gegenden, die lange als abgehängt galten, werden gerade aufgrund der Schönheit ihrer Umgebung von Städtern wieder angefragt. Große Wälder, viele Seen und eine Bewegungsfreiheit, die seinesgleichen sucht, machen das Berliner Umland zu einem guten Pflaster, dem städtischen Trubel zu entkommen oder eine Familie zu gründen.
Mit dem enormen Qualitätssprung, den erschwingliche Fertighäuser und -Bungalows in den letzten Jahren genommen haben, steht dem Traum vom Eigenheim im Grünen fast nichts mehr im Wege. Besonders begehrt sind Fertighäuser, die vorwiegend aus Holz bestehen. Sie sehen zwar schön aus, haben allerdings zurzeit eventuell längere Wartezeiten. Oder sie sind aufgrund des steigenden Holzpreises viel teurer als noch vor einem Jahr. Hier gilt es zu vergleichen. Wenn du etwas mehr Geld zur Verfügung hast, können Architekten aus solchen Projekten kleine Juwelen machen. Der HÄUSER-Award bietet dir Orientierung und Inspiration.
Wichtig ist, die Diskussion um Statdtleben gegen Landleben neu und vorurteilsfreier zu führen und althergebrachte Lebenskonzepte zu überdenken oder neu zu definieren. Wir sind gespannt, ob sich der „Raus aus der Stadt“ Trend fortsetzt. Was denkst du?