Typische Einrichtungsfehler im Schlafzimmer
Das Schlafzimmer, ein Ort der Ruhe und Regeneration. Dennoch unterscheiden sich gerade hier die Einrichtungskonzepte stark. Von Schlafkajüten ähnlich der eines U-Bootes bis zu offenen Schlafbereichen in den alles gemacht wird – ab und zu auch geschlafen – hier scheint alles möglich zu sein. Kaum ein anderer Raum polarisiert, was seine Funktion und Gestaltung angeht, derart wie das Schlafzimmer. Bei aller Liebe zur Individualität gibt es dennoch einige allgemeine Gesetzmäßigkeiten, die zu einer ausgewogenen Raumatmosphäre und einer sinngerechten Nutzung beitragen. Oder anders ausgedrückt: Vermeide typische Einrichtungsfehler und sorge für Harmonie im Schlafzimmer.
Typische Einrichtungsfehler im Schlafzimmer
Letzten Endes ist das Wort „Fehler“ mit Vorsicht zu genießen. Schließlich haben Farben und Formen um uns herum nicht auf jeden von uns die exakt gleiche Wirkung. Vieles dreht sich hierbei um Vertrautheit. Was wir kennen und woran wir gewohnt sind, beruhigt. Das können in Ausnahmen auch Sachen sein, die bei anderen für Unbehagen sorgen. Und genau dieser Punkt ist im Schlafzimmer besonders wichtig.
Dennoch gibt es einige Eigenschaften, die wir im Wesentlichen gemeinsam haben. So zum Beispiel Farben und Positionen, auf die wir in der Regel ähnlich reagieren bzw. die wir unbewusst ähnlich wahrnehmen. Folgende typische Einrichtungsfehler solltest du im Schlafzimmer deshalb vermeiden:
1. Anspruchsvolle Bilder
Bilder sind eine wunderbare Art Wohnungen zu dekorieren. Auch das Schlafzimmer bildet da keine Ausnahme. Einige Bilder sind jedoch für den Anspruch des Schlafzimmers, den wachen Geist zur Ruhe kommen zu lassen ungeeignet. Anspruchsvolle Bilder halten unseren Geist, wenn auch Hintergründig auf Trab und beanspruchen seelische oder geistige Kapazitäten, die im Schlafzimmer eigentlich zu einer Art Neutralität geführt werden sollen.
Wir lieben zum Beispiel die Werke von Gerhard Richter – zum Einschlafen wären sie allerdings kontraproduktiv. Oder ein anderes Beispiel: Du bist Fan eines bestimmten Films? Vermeide Filmplakate im Schlafzimmer. Sie triggern unbewusst explizite und emotionale Gedächtnisinhalte, die uns okkupieren und vom Schlafen abhalten. Oder in den Worten Sheldon Coopers: „I bought these Star Wars sheets but they turned out to be much too stimulating to be compatible with a good night’s sleep“.
2. Bett mitten im Raum
Sehen wir immer wieder als das krönende Centerpiece eines fürstlichen Schlafzimmers angepriesen: runde Betten, die mittig im Raum stehen sollen. Klingt extravagant und vielleicht auch reizvoll ist aber keine gute Idee ein gutes Beipsiel für typische Einrichtungsfehler. Über die Jahrhunderte wurden Betten so ausgerichtet, dass sich alles zu Befürchtende vor und nicht hinter uns abspielen kann. Auch wenn diese Regel überholt klingt, reagiert tatsächlich immer auf Sachen, die sich vor und die sich hinter uns abspielen. Und ein schlichtes, rechteckiges Bett ist meist stilvoller als solche mit merkwürdigen Form-Allüren. Puristische Betten sind die perfekte Wahl.
Dinge die sich unserer Wahrnehmung, unserer Kontrolle oder Antizipation entziehen, weil sie hinter uns liegen, beschäftigen oder beunruhigen uns mehr, als das, was sich vor uns abspielt. Dabei ist es nebensächlich, ob sich tatsächlich ereignet. Die Möglichkeit ist entscheidend. Das, was wir nicht sehen, hält uns in Atem und regt die Phantasie an. Gestalte dein Schlafzimmer also so, dass das Kopfende deines Bettes mit einer Wand abschließt und, dass sich das Leben größtenteils vor und nicht neben dir abspielt. Besonders reizvoll: Wandnischen.
3. Schlafzimmer als Multifunktionsraum
Zur Coronazeit haben sich die Wohn- und Lebenskonzepte entwickelt. Manchmal nach vorn, ab und zu auch zurück. Was wir immer öfter sehen: Schlafzimmer, die zu Allzweckräumen umfunktioniert wurden, je nachdem für welche Tätigkeit zu wenig Raum vorhanden war. So wurden Schlafzimmer zu Wohnzimmern, Lagerkammern oder, im schlimmsten Fall, zum Home-Office.
Wenn es einen Raum im Haus oder der Wohnung gibt, der möglichst nur einem Zweck gewidmet sein sollte, ist es das Schlafzimmer. Es sollte der Ort sein, der abgekoppelt vom Rest des Alltagslebens ist. Inklusiver aller Stressoren und Querelen, die mit ihm verbunden sind. Diese örtliche Abgegrenztheit hilft uns den einen möglichst neutralen Raum zu schaffen, frei von Störeinflüssen und Nebengeräuschen.
Wie sollen wir die Bürden der Arbeit hinter uns lassen und die damit verbundene Verantwortung für einige wenige Stunden abstreifen, wenn sie in Form des Computers oder Schreibtischs allgegenwärtig ist? Ankleide- und Schlafzimmer in einem ist die eine Sache. Dass Kinderzimmer eine Ausnahme bilden auch. Vom Wohn-Arbeit-Lagerschlafzimmer raten wir jedoch dringend ab.