Das sind die Weihnachtsbräuche in anderen Ländern
Weihnachtsbräuche in anderen Ländern sind sehr verschieden. Wir haben dir einige spannende Traditionen herausgesucht und zeigen dir, wie die Menschen in aller Welt das Weihnachtsfest erleben.
Ein Fest zu Ehren von Jesu Geburt
Das Weihnachten, wie wir es in Deutschland kennen, hat seinen Ursprung im Christentum und ist damit vor allem ein christliches Fest. Christen aller Religionen feiern die Geburt des Herrn Jesus Christus am 25. Dezember. Die Ursprünge des Festes reichen dabei bis in das 4. Jahrhundert nach Christus zurück. Da das Christentum in vielen Ländern eine weit verbreitete Religion ist, gehört das Weihnachtsfest in vielen anderen Ländern neben Deutschland zu den traditionellen Bräuchen. Doch nicht nur von Christen wird Weihnachten jedes Jahr mit viel Liebe zelebriert. In Deutschland ist das Weihnachtsfest auch bei den Menschen Tradition, die sich zu keinem, oder einem anderen, Glauben bekennen.
Das Weihnachtsfest als Ritual? Nicht in allen Ländern!
Da das Weihnachtsfest seine Wurzeln im Christentum hat, ist es nicht verwunderlich, dass die weihnachtlichen Bräuche nur in den Ländern bekannt sind, in denen sich die Mehrzahl der Menschen zum Christentum bekennen. In Ländern, in denen überwiegend Muslime oder Buddhisten leben, gehört das Weihnachtsfest nicht zu den allgemein vollzogenen Ritualen. Im jüdischen Glauben gibt es alternativ ein Lichterfest, das die Gläubigen „Chanukka“ nennen. Neben den europäischen Ländern gehört das Weihnachtsfest in den USA, in Kanada und in Australien ebenfalls zu den Traditionen. Auch das überwiegend katholische Südamerika feiert Weihnachten.
Weihnachtsbräuche in anderen Ländern kennenlernen
Das Christentum ist auf der ganzen Welt verbreitet. Und so ist das Weihnachtsfest in sehr vielen Ländern der Erde ein Fest am Jahresende, das sich einer sehr großen Beliebtheit erfreut. Auf den ersten Blick sind die Weihnachtsbräuche in anderen Ländern im Vergleich zu Deutschland recht unterschiedlich. Wenn du jedoch genauer hinschaust, stellst du sicher fest, dass die Unterschiede häufig im Detail liegen.
Das Weihnachtsfest in Großbritannien
Das Christentum in Großbritannien hat mit der anglikanischen Gemeinschaft eine eigene Strömung, die sich nach der Reformation aus dem protestantischen Glauben entwickelt hat. Die Weihnachtsbräuche sind denen in Deutschland ähnlich. So beginnt das Weihnachtsfest am 24. Dezember, dem Heiligen Abend. Familien und Freunde kommen an diesem Tag zu einem guten Essen und einem gemütlichen Beisammensein zusammen. Das traditionelle Essen besteht aus einem Truthahn oder einem anderen Geflügel mit verschiedenen Gemüsesorten und einer guten Soße. Es ähnelt dem deutschen Weihnachtsessen, das am ersten Weihnachtsfeiertag Tradition ist. Die Kinder bekommen allerdings, entgegen der Tradition in Deutschland, noch keine Geschenke. Sie hängen an diesem Tag einen Strumpf auf, den Santa Claus über Nacht mit kleinen Überraschungen füllt.
Am ersten Weihnachtsfeiertag, am Christmas Day packen die Kinder am Vormittag ihre Geschenke aus dem Strumpf aus. Den zweiten Weihnachtsfeiertag bezeichnen die Briten als Boxing Day. Ein weiteres Ritual ist das Tragen einer Krone, die an die drei Weisen aus dem Morgenland erinnert.
So feiert Frankreich das Weihnachtsfest
Das Weihnachtsfest in Frankreich unterscheidet sich von der deutschen Weihnacht nur in kleinen Details. Wie bei uns beginnt das Fest am Heiligen Abend. Da der überwiegende Teil der Franzosen dem katholischen Glauben angehört, gehen die Familien am Weihnachtsabend in die Heilige Messe. Einige Kinder dürfen die Geschenke schon am Abend des 24. Dezember auspacken. Dies ist vor allem in den Familien Tradition, die ehemals deutsch geprägt sind. Alle anderen französischen Kinder bekommen ihre Geschenke erst am 25. Dezember.
Am ersten Weihnachtsfeiertag gibt es ein besonderes Festmahl, denn die Franzosen servieren Wild, Truthahn mit Kastanien, andere Geflügelsorten oder Hummer. Für das richtige Weihnachtsgefühl wird das Festessen durch Vorspeisen und eine süße Nachspeise eingerahmt. Einen zweiten Weihnachtsfeiertag gibt es in Frankreich nicht.
Auch Japan feiert Weihnachten
Den meisten Japanern ist der christliche Glauben sehr fremd, denn weniger als ein Prozent der Bevölkerung des Landes sind Christen. Vorherrschende Religionen sind dagegen der Buddhismus oder auch die Lehre der Shinto. Doch interessanterweise haben vor allem junge Menschen im fernen Japan bereits seit vielen Jahren die schönen Weihnachtsbräuche für sich entdeckt. Dabei wird Weihnachten weniger mit Hilfe der religiösen Geschichte erzählt, sondern als Fest der Liebe und der Familie zelebriert. Hier orientieren sich die Japaner sehr stark an der westlichen Tradition. Statt eines aufwendigen Festessens, genießen die Japaner jedoch seit den 1970er Jahren an Weihnachten ein frisiertes Hähnchen. Diese Tradition wurde tatsächlich durch die Fast Food Kette KFC eingeführt. Die Kinder lieben auch am japanischen Weihnachten den Santa Claus, der am 24. oder 25. Dezember die Geschenke bringt.
Der schwedische Weihnachtstraum Schweden
Die Schweden haben bekanntermaßen eine sehr intensive Weihnachtstradition. Dies mag nicht zuletzt daran liegen, dass es in weiten Teilen des Landes noch einen echten Winter gibt. Es ist kalt und vor allem im Norden des Landes lange dunkel. So steht das Weihnachtsfest mit seinen Lichtern, warmen Ritualen und dem Fokus auf die Familie im Kontrast zu der düsteren Jahreszeit. Die Tradition des Weihnachtsfestes ähnelt den deutschen Feierlichkeiten sehr stark. Der Tomte, so etwas wie der Weihnachtsmann, bringt am Abend des 24. Dezember die Geschenke. Diese wurden mit Hilfe der kleinen Wichtel ausgesucht, die an den Weihnachtstagen in Schweden eine große Rolle spielen.
Zu den schönsten schwedischen Traditionen gehören die vielen Kerzen, die bereits in der Adventszeit die Straßen, Geschäfte und Häuser erleuchten. In Verbindung mit der kalten Winterzeit verbreitet sich dadurch im ganzen Land eine besonders schöne Stimmung. Das Weihnachtsessen bezeichnen die Schweden als Julborg. Ein guter Glühwein eröffnet das Festmahl, zu dem traditionell die beliebten Kötbullar gehören, die man in Deutschland vor allem durch das beliebteste schwedische Möbelhaus kennt. Auch der Weihnachtsschinken darf auf dem Tisch nicht fehlen. Pfefferkuchen, Pökelfleisch und Senf gehören ebenfalls dazu. Traditionell verbringen die Schweden den Heiligen Abend und die Weihnachtstage mit ihren Familien oder mit sehr guten Freunden.
Warum sich der Blick auf Weihnachtsbräuche in anderen Ländern lohnt
Wie du sehen kannst, bestehen die Weihnachtsbräuche in anderen Ländern aus vielen bekannten, aber auch aus vielen neuen Traditionen. Der Blick über den eigenen Tellerrand lohnt sich auch in Hinblick auf die Weihnachtstraditionen, vor allem dann, wenn einem die Feiertage nicht sonderlich gefallen. In vielen Ländern wird der Fokus an Weihnachten auf die eigene Familie, jedoch auch immer häufiger auch auf die „Wahlfamilie“ also die engsten Freunde, gelenkt. Indem wir schauen, wie es andere machen, überprüfen wir gleichzeitig, wie zufrieden wir mit eigenen Traditionen sind – und können uns so das Weihnachtsfest gestalten, wie wir es möchten.