Wohnzimmer in Grau – diplomatisch, ruhig, gemütlich
Bei der Farbe Grau denken wir in der Regel zunächst nicht an gemütliche Wohnzimmereinrichtungen. Die graue Stadt, die graue Wolkendecke, graue Menschen – mit der Farbe Grau assoziieren wir eher Tristesse denn Heimeligkeit. Dennoch ist Grau die Wohnfarbe der Stunde. Woran das liegt? Wir untersuchen die neue „Gräulichkeit“ und zeigen dir, warum ein Wohnzimmer in Grau funktioniert.
Warum Grau?
Die Farbe Grau besteht aus der Nichtfarbe Schwarz und ihrem reflektierenden Gegenspieler Weiß. Die Mischung der Extreme führt zu einer Farbe die vor allem Eines ist: diplomatisch. Grau ist nicht überschwänglich, nie zu viel aber auch nie nichts. Grau ist eine Schattierung, ein komplementierender Zwischenton. Sie hält sich unscheinbar im Hintergrund. Manche halten sie gar für langweilig oder unpersönlich. Und genau darin liegt ihre Stärke. Grau ist die perfekte Hintergrundfarbe.
Wohnzimmer in Grau – das sind die Vorteile
Ein Wohnzimmer in Grau bietet dir zwei große Vorteile. Wie oben erwähnt, ist Grau der perfekte Hintergrund. Ein warmes Grau drängt sich nie in den Vordergrund und stört sich an keiner anderen Farbe. Es belastet deinen Fokus nicht und ist schlicht angenehm fürs Auge. Seine Unscheinbarkeit bzw das Unpersönliche sorgt dafür, dass deine Möbel und die Deko die wahren Protagonisten sind. Vor dem distanzierten Grau wirken sie besonders lebendig.
Die zweite unschätzbare Qualität von Grau, sind ihre beinahe unendlichen Schattierungen, die alle untereinander kombinierbar sind. So kannst du die Kontraste von Vorder- zu Hintergrund beliebig anpassen. Überhaupt ist das einer der Vorzüge von grauer gegenüber weißer Wandfarbe. Weiß sticht von sich aus ins Auge und schafft gleichzeitig sehr scharfe Kontraste. Selbige beanspruchen deine Aufmerksamkeit verhältnismäßig stark und sorgen für Unruhe.
Wohnzimmer in Grau einrichten – so gehts!
Mit Grau sorgst du dafür, dass deine Einrichtung, deine Möbel und deine Deko die Hauptrolle spielen und sorgst gleichzeitig für ein sehr stimmiges, ruhiges Gesamtgefüge der Farbkombinationen. Das Spannende an Grau sind also nicht die extremen Kontraste sondern die Diskrepanz zwischen der Nüchternheit der Farbe und der Persönlichkeit, Lebendigkeit und Wärme deiner Möbel. Es ist diese Art von ästhetischer Spannung, die perfekt ins Wohnzimmer passt: Sie sorgt dafür, dass dein Wohnzimmer ein subtiles Charisma hat, nie langweilig aber auch nie wirklich unruhig ist. Gerade weil Grau auf uns er zurückhaltend und distanziert wirkt, brauchst du einen Gegenpol.
Die Material- und Farbwahl
Den Gegenpol schaffst du zum Beispiel mit den hölzernen Möbelbeinen einer grauen Stoffcouch, naturbelassenen Tischplatten, bunter Glaskunst in Form von Dekovasen, Zimmerpflanzen und Gemälden.
Was die Materialwahl der Möbel angeht, unterscheidet sich meine Meinung von der mancher Kollegen. Während sie die Ansicht vertreten, zu Grau passe vor allem metallisches wie Aluminium, Stahl oder Messing, empfehlen wir vorzugsweise naturbelassenes Holz. Dabei ist rötliches Holz ebenso schön wie das hellgelbe Holz im Skandi-Stil gehaltener Möbel. Einige wenige Chrom- oder Goldakzente zum Beispiel in Form von Lampen sind hiervon ausgenommen.
Bevorzuge bei der Textilienwahl Stoff gegenüber Leder. Setze bei Vorhängen auf lichtdurchlässige Vorhänge aus Baumwolle oder Leinen in den Farben Beige oder Sand. Unser Tipp: Die schönsten Kontraste zu grauen Textilien und grauer Wandfarbe entstehen durch Pop-Art-Motive in Gelb oder Pink. Wer einen etwas konventionelleren Stil bevorzugt, kann auf Meermotive mit einer Mischung aus grauen, blauen und blassgelben Farben setzen.