Alternatives Wohnen – ein Weg in die Freiheit

Ungebundenheit, Naturnähe und Freiheit – alternatives Wohnen ist der Inbegriff unkonventioneller Lebensstile. Ob Hausboot, Cabin oder Wohnwagen – sie alle stehen für mehr als nur begrenzte Wohnfläche. In Filmen dienen Kleinstbehausungen, Abenteurer und Aussteiger in Szene zu setzen. Für manche sind sie schlicht Notwendigkeit. Fest steht: Alternatives Wohnen fasziniert. Wir wollen dem romantisierten Mythos alternativen Wohnens auf den Grund gehen.

Warum alternatives Wohnen fasziniert

Du denkst bei dem Begriff „Alternatives Wohnen“ nicht zuerst an die möglichen Einschränkungen, sondern malst dir fasziniert aus, wie schön es wäre, so leben zu können? Wir auch! Warum dem so ist? Uns fallen da einige Gründe ein.

Wie wir wohnen, lässt in Teilen Rückschlüsse darauf zu, wer wir sein wollen. Alternatives Wohnen bedeutet zwangsläufig, sein Leben anders zu organisieren als der Großteil der Gesellschaft. Wer alternativ wohnt, der braucht Mut. Er hat das Risiko auf sich genommen, sich ein Stück weit von der Gesellschaft zu emanzipieren. In Zeiten, da wir uns ab und an von Konventionen des Alltags eingeengt und fühlen, erwächst der Wunsch des Ausbruchs aus sozialen Zwängen. Das Bild von kleinen Blockhütten in weiter Natur, abgekapselt von jeglicher Instanz, der man Rechenschaft schuldig wäre, bedient einen solchen Freiheitswunsch.

Alternatives Wohnen: Was es bedeutet, im Wohnwagen oder Baumhaus zu leben

Alternatives Wohnen steht sinnbildlich für den modernen Rebellen. Er entsagt zumindest ein Stück weit dem System. Wer alternativ wohnt, wird wahrscheinlich zunächst als lässig, eigenständig und individuell wahrgenommen. Entscheidendes Motiv alternativ zu wohnen kann jedoch auch ein Fluchtgedanke sein. Alternatives Wohnen besticht in seiner Kleinheit und geringer Verbindlichkeit durch Überschaubarkeit. Wer überfordert ist, könnte im alternativen Wohnen den Ausweg in ein einfacheres, übersichtlicheres Leben erkennen.

Für den modernen Nomaden – Van Life

Für die rast- und ruhelosen unter uns: Van Life ist der Lebensstil für den Nomaden von heute. Nicht jedermanns Wurzeln sind ortsgebunden. Wer das Van Life lebt, hat die Entsagung zum Lebensprinzip erhoben. Fast wie in Mönchsmanier steckt hinter dem Van Life die Philosophie, dass die Konzentration auf Essentielles Glück verheißt. Van Life bedeutet gelebten Minimalismus: Komfort und Konsum beschränken sich auf das Nötigste. Im Vordergrund stehst du als Akteur und die Entdeckungsreise, auf die du dich begibst. Der Roman „Wild“ von Cheryl Strayed hat den naturnahen, reisenden Sinnsuchern zu neuer Popularität verholfen. Van Life wird nicht mehr nur mitleidig belächelt, sondern ebenso sehnsüchtig bestaunt.

Natur Pur – Leben im Baumhaus

Wohnen im Baumhaus ist nicht nur etwas für ewige Landkinder. Baumhäuser sind der Versuch, nachhaltig im Einklang mit der Natur leben zu können. Im Tourismus schon seit langem als besondere Attraktion genutzt, erfährt das Konzept vom Baumhaus mittlerweile selbst von Wissenschaftlern und Stadtplanern eine gewisse Aufmerksamkeit. Die globale Klimakrise hält uns deutlich vor Augen, dass es neuer umweltfreundlicher Lebensstile bedarf, um der Lage Herr zu werden. Das betrifft auch unsere Architektur. Das Baumhaus darf als Versuch gelten, mit statt entgegen der Natur zu leben. Die Verwendung natürlicher Materialien, deren Herstellung energiearm ist und der geringe Platzanspruch stehen für eine neue Demut im Umgang mit unserer Umgebung und ihren Ressourcen. Was gibt es Schöneres als in grünen Wipfeln zu hausen und auf das Leben herabzugucken?

Nichts für Landratten – das Hausboot

Das Hausboot ist ein eigentümlicher Zwischenort. Nicht Haus, nicht Boot weilt es wie wartend im Nass, als könnte es sich nicht zwischen den Elementen entscheiden. Ein Leben auf dem Wasser ist nicht für jedermann. Das fehlende feste Fundament löst in manchen Furcht aus. Für andere ist das Hausboot das Non-plus-ultra. Welche Variante alternativen Wohnens wäre besser geeignet, sich temporär vom gesellschaftlichen Leben abzukapseln, ohne die Vorzüge des Städtelebens aufzugeben? Denn anders als das Baumhaus ist das Hausboot ein nicht unüblicher Anblick im Stadtbild. Eine Behausung wie geschaffen für den urbanen Außenseiter. Wasser, dieses faszinierende, kraftvolle Element mit seiner eigenartigen physikalischen Oberflächeneigenschaften ist für viele Menschen ein Quell der Ruhe und des Glücks. Warum also nicht gleich ganz darauf wohnen?

Stark im Kommen – Tiny-Houses

Tiny-Houses liegen im Trend. Das ist vor allem auf die ungebrochene Beliebtheit des Eigenheims bei gleichzeitig steigendem Platzmangel zurückzuführen. Tiny-Houses bedürfen weniger Grund und sind wesentlicher günstiger als übliche Hausbauten. Sie ermöglichen auch weniger starken sozio-ökonomischen Schichten die Erfüllung des Traums vom Eigenheim. Zukunftsträchtig ist es vor allem auch durch seine baulichen Eigenschaften. Tiny-Houses sind lassen sich schnell auf- und wieder abbauen. Sie machen disproportionale Baulücken nutzbar und könne als gewerbliche Zwischenlösung dienen. Einrichtungskonzepte für Tiny-Houses sind meist Paradebeispiele für optimale Raumnutzung. Ihre Nutzung ist auf Effizienz getrimmt. Trotzdem bestechen Tiny-Houses durch eine optische Großzügigkeit für ein angenehmes, leichtes Lebensgefühl.