Gärtnern mit Kindern – spielerischer grüner Daumen
Der Winter schwindet und der Garten ruft. Allerlei will gesägt, geschnitten und verräumt werden. Je nach Alter ist das Gärtnern für Kinder mehr Wonne denn Anstrengung. Ihre Hilfe empfinden sie als Spiel. Nimm sie einfach mit nach draußen, lasse sie dir über die Schulter schauen, erkläre und gib ihnen kleine Aufgaben. Wer mag, der orientiert sich am Geschmack der Kinder. Nichts ist schöner als mitentscheiden zu dürfen, je nach dem was lecker zu naschen oder interessant anzusehen ist. Wer kann schon von sich behaupten, einen eigenen Naschgarten zu besitzen?
Zusammen Gärtnern: Was Kinder wollen
Kinder sind neugierig und eifrige Lerner. Wenn du mit der Arbeit anfängst und dein Sprössling dir beim Gärtnern über die Schulter guckt, erkläre immer, was du machst und wozu du es machst. Ein Beispiel: Nach dem Winter entfernst du den Kälteschutz von Rosen & Co. Während du anfängst, die Rosen vom Tannenreisig zu befreien, erklärst du, welchen Zweck er erfüllt hat und warum du ihn jetzt entfernst. Warne vor den Rosenstacheln und erkläre, warum du Schutzhandschuhe trägst. Bitte ihn, die herumliegenden Zweige in Säcke zu verstauen und erkläre, was mit ihnen passieren wird.
Es wird der Moment kommen, wo dein Sprössling etwas entdeckt, was ihn fasziniert, seien es Pflanzen oder Raupen oder Gartenschlauch. Nutze sein Interesse und gib ihm eine Aufgabe, in dessen Mittelpunkt sein Objekt der Neugierde steht.
Die Gartenarbeit ist keine Ausbildung zum Floristen. Erschlage ihn nicht mit Wissen. Beantworte Fragen und vermittele Wissen zweckgebunden nebenbei.
Gärtnern ganz einfach: Das Kindernaschbeet
Grundsätzliches über Pflanzenwachstum und das Gärtnern lernt sich am besten am Beispiel. Unser Tipp: Legt zusammen ein Beet nur für den Nachwuchs an. Hinein kommt, was lecker schmeckt: Äpfel, Birnen, Heidel- oder Johannisbeeren zum Beispiel.
Säulenobst
Für das kleine Naschbeet eignet sich Säulenobst. Das hat zweierlei Gründe: Es braucht weitaus weniger Platz als ein ganzer Obstbaum und wächst als schlanke Quasi-Staude. Darüber hinaus tragen sie in der Regel schneller Früchte. Damit es nicht komplizierter wird, als es sein muss und du nicht auf passende Nachbarpflanzen angewiesen bist, wähle selbstbefruchtende Pflanzen. Hebe zuerst ein Loch von ca. 50 Zentimeter Tief und Breite aus und fülle sie etwas mit Komposterde an. Setze die Pflanze hinein und Fülle das Loch mit Komposterde, die du am Ende leicht festklopfst. Vor allem im ersten Jahr ist Unkraut jäten wichtig. Lasse zwischen den Pflanzen immer ca. 50 Zentimeter Platz, damit sie sich in die Quere kommen und genug Licht hindurchfällt, um weiteres anzupflanzen. Der Frühling ist die perfekte Jahreszeit, Säulenobst zu pflanzen.
Beeren
Besonders beliebt bei den kleinen Naschkatzen sind Heidel– oder Johannisbeeren. Vor dem Säulenobst ist noch genug Platz und Licht, um ein paar kleine Pflänzchen einzubuddeln. Sie werden meist in kleinen Plastiktöpfen verkauft. Schaufele wieder ein Loch, diesmal kleiner, etwas in der Größe des Topfs. Setze die Johannisbeerpflanze ein und schaufele sie bis knapp oberhalb des Stammansatzes mit Komposterde zu. Vorsicht: Waldbeeren so wie Heidelbeeren brauchen saure statt kalkhaltiger Erde. Du kannst sie zur Sicherheit auch in einen Topf mit Rhododendronerde pflanzen und anschließend den Topf ins Beet mit einsetzen.
Mit etwas Geduld ist der Gartenspaß garantiert!