Kleiner Garten – Miniaturparadies für Hobbygärtner
Ein kleiner Garten ist der Traum vieler Menschen. Ob Schrebergarten, Mini-Vorgarten oder sogar Balkonbeet – die Gärtnerei ist beliebt wie nie. Für die einen ist der Garten die Ruheoase, die nach anstrengenden Arbeitstagen für Entspannung sorgt. Aber auch das „Selbstversorger-Gärtle“ mit Obst und Gemüse hat keineswegs ausgesorgt. Ein privates Blumen- und Grünpflanzenparadies ist für viele eine kleine Quelle täglichen Glücks.
Kleiner Garten, worin besteht dein Reiz?
Auch auf kleinem Raum lässt es sich wunderbar gärtnern. Mit geschickter Planung kann sich ein kleiner Garten in ein grünes Reich verwandeln, in dem du viele schöne Ideen verwirklichen kannst. Körperlich Betätigung, frische Luft und beinahe meditatives Vor-sich-hin-Werkeln: Bei der Gartenarbeit ist die Welt wieder in Ordnung. Einmal tief durchatmen und ran an die Pflanze! Kurze Fußwege und eine generelle Überschaubarkeit tragen das ihre dazu bei. Beete, Sitzgelegenheiten und die Wasserstelle lassen sich rasch erreichen. Baue Pflanzen an, die du nicht ohne Weiteres im Handel erstehen kannst und gewinne Saatgut für die kommende Saison. Für alle, die ohnehin schon immer vom Gärtnern geträumt haben, ist ein kleiner Garten ein Selbstverwirklichungsparadies. So viele Pflanzen auf so kleinem Raum lassen die Blütenpracht beinahe unwirklich erscheinen.
Welche Möglichkeiten der Gestaltung bieten sich an?
Machbar ist so vieles. Es kommt also in erster Linie auf dich an: Welche Vision hast du von deinem Wunschgärtchen?
Entscheidende Einschränkung ist der Platz. Hier gilt es Abstriche zu machen – oder kreativ zu werden. Wir empfehlen, feste Terrassenmöbel zu meiden. Mit Klappstühlen und einem Klapptisch kannst du reichlich Platz einsparen. Und ein Bottich als Wasseroase anstelle eines Teiches erfüllt nahezu denselben Zweck. Fürs Gemüsebeet gilt: Eine Mischkultur hält die Pflanzen gesund und lässt sich flexibel handhaben. Zwiebeln brauchen beispielsweise kein eigenes Beet. Vielmehr gedeihen sie wunderbar, wenn du sie zwischen deine Salate, Rote Bete, Kohlgewächse oder zwischen die Tomaten und Paprika setzt. Neben den rundlichen Kopfsalaten macht sich die schlank wachsende Zwiebel sehr gut und benötigt kaum Platz. Deine Gemüsesetzlinge setzt du einfach etwas enger als gewohnt. Salatköpfe erntest du etwas früher als üblich, wenn sie noch relativ klein sind. Dadurch haben die anderen Salate rechts und links reichlich Platz zum Wachsen. In die abgeerntete Mitte lassen sich beispielsweise Rote Bete, Knoblauch oder andere schlankwachsende Gemüse setzen. Für einen rankenden Beerenstrauch und ein kleines Bäumchen ist trotzdem noch ausreichend Platz. Falls feste Plätze ausgehen, setzt du auf Zierbäumchen in Terrakottatöpfen.
Abwechslung: Kleiner Garten, große Wirkung
Sollte dein kleiner Garten nach hinten schmäler zulaufen, lässt er sich optisch durch eine geschickte Einteilung verändern. Vermeide alle schlauchartigen Beete, Rasenflächen oder gerade Wege. Lenke den Blick gezielt durch Unterbrechungen auf neue Gartenthemen. Miniaturhecken unterteilen Blumen- und Gemüsebeete. Ein Mäuerchen, bewachsen mit Sempervivum oder mit anderen Pflanzen, lässt die Augen des Betrachters darauf verweilen und ihn rätseln, was sich dahinter verbirgt. Wie wäre es zum Beispiel mit einer kleinen Wasserstelle, einer Sitzgelegenheit, einer Schaukel mit Sandkasten oder einem Wasserspiel? Vielleicht hast du auch ganz andere Ideen – wähle, was immer dir gefällt!
Kleiner Garten mit Tiefenwirkung
Kurze, breite Grundstücke wirken länger und tiefer, wenn ihre Unterteilung mit länglichen Formen erfolgt, die sich nach hinten hin verjüngen. Entsprechende Maßnahmen könnten gerade Wege oder ovale statt runder Beete sein.
Größere Pflanzen wie Bäume oder Sträucher sowie Blumen in hellen Farben gehören nach vorne. Ruhigere Farbtöne hinten verleihen diesem Garten mehr Tiefe. Ein kleiner Garten wirkt optisch größer, wenn du den Garten in mehrere Bereiche unterteilst. Das lenkt den Blick gezielt auf eine Rosengruppe, eine Pergola, eine Laube oder auf eine Spielecke. Erlaubt ist, was gefällt! Alle Gestaltungselemente, die die kleine Gartenfläche in ihrer Gesamtheit unterbrechen, lassen die Fläche des Gartens optisch größer erscheinen.
Naturnah ist modern
Naturnah gärtnern heißt mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. Dafür machst du dir die Gesetze der Natur zunutze. Im konkreten Fall bedeutet das: Setze vor allem auf heimische Pflanzen, die an die bei dir herrschenden Bedingungen angepasst sind. Regional etablierte Pflanzen brauchen weniger zusätzliche Pflege und damit Ressourcen. Eine Wiese statt eines getrimmten Feinrasens braucht kaum Dünger und kommt gänzlich ohne Chemie aus. Boden und Insekten werden es dir danken. Meide exotische Gewächse.
Auch das Säen, Einpflanzen und Ernten erfolgt im Rhythmus der Natur. Setze Bodendecker ein, arbeite mit natürlichen Düngern wie Kompost, Pflanzenbrühen und mulche deine Beete. Das schont die natürlichen Ressourcen. Locke Vögel mit Wasserstellen, Nistkästen und durch ganzjährige Fütterung an. Sie vertilgen eine Menge Raupen, Läuse und andere Kleintiere. So bleibt dein Obst und Gemüse gesund. Lasse eine kleine Unkrautecke bestehen und schneide deine Pflanzen erst im Frühjahr zurück.
Urban-Gardening als Alternative zum kleinen Garten
Wenn du in der Stadt wohnst, keinen kleinen Garten hast und deine Schaufel dennoch nicht an den Nagel hängen willst, ist Urban-Gardening die Alternative. Urban Gardening, das ist gemeinschaftliches Gärtnern mitten in der Stadt. Hier gibt es manchmal keine Gärten zu pachten bzw. wollen junge Familien oft bewusst keinen eigenen Garten. Das Bepflanzen von Hauswänden, unbewirtschafteten Grundstücken oder Dächern ist das Ziel. Selbst vor Garagendächern, Carports und Kleinstbalkonen macht das Urban-Gardening nicht halt. Im Zweifelsfall wird einfach vertikal gegärtnert. Gemüsepflanzen wie Zucchini, Bohnen, Tomaten, Erdbeeren, Kiwi und so einige Kräuter klettern nach deiner Regie. Bringe etwas Grün ins Grau. Urban-Gardening macht die Stadt lebendig – und ihren Bewohnern gute Laune.