Möbel positionieren: Wie du die beste Raumwirkung erzielst!

Wenn du ein Zimmer einrichtest, sei es nach einem Umzug oder weil du neue Möbel kaufen möchtest, stellt sich zuerst die Frage, wie du deine Möbel im Raum positionieren sollst. Das Zimmer soll geräumig und gemütlich wirken. Du willst dich wohlfühlen können. Grundriss, Fläche, Fenster, Türen und Heizkörper bestimmen schon in einem relativ großen Umfang die Möglichkeiten. Mit ein paar Tricks richtest du deine Möbel so aus, dass sie sich zu einer kohärenten, formvollendeten Einrichtung zusammenfügen, die die Raumgegebenheiten perfekt zu nutzen weiß.

( 1. Pendelleuchte , 2. Gardine , 3. rundes Kissen , 4. Tagesdecke , 5. Bett )

Vor dem Möbel positionieren: Definiere den Raum und den Verwendungszweck!

Klar, du weißt, wie das Zimmer aussieht, das du einrichten möchtest. Empfehlenswert ist trotzdem, dir bestimmte Voraussetzungen noch einmal deutlich vor Augen zu führen. Handelt es sich um ein Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Kinderzimmer? Wie viele und welche Möbel willst du nutzen? Wie groß und wie hoch ist der Raum? Möchtest du gewisse Merkmale der Architektur besonders eindrucksvoll in Szene setzen?

Vielleicht verfügt der Raum über bodentiefe Fenster, die du nicht mit Möbeln zustellen möchtest. Weitere architektonische Besonderheiten sind eventuell ein offener Kamin, ein stilvoller Erker oder ein eher verwinkelter Grundriss mit etlichen Nischen. Weitere Faktoren, die eine Rolle spielen: Handelt es sich um ein Single-Apartment, in dem du mehrere Funktionen kombinieren möchtest, also Wohnen, Schlafen, Essen und Arbeiten in einem Raum? Ist es ein cooles Wohnzimmer für Paare oder ein großzügiger Wohnraum für die ganze Familie? Danach richtet sich nicht nur die Art und Anzahl der Möbel, sondern auch, wie du deine Möbel gut ausrichten kannst.

( 1. Vase , 2. Kerzenhalter , 3. Couchtisch )

Lass den Raum auf dich wirken!

Und zwar am besten im leeren Zustand zu unterschiedlichen Tageszeiten. So stellst du fest, wie sich die Lichtverhältnisse im Zimmer ändern. Die Himmelsrichtung spielt ebenso eine Rolle wie die Größe der Fenster. Finde die Sichtachse. Das ist die Linie, der das Auge beim Betreten des Raumes automatisch folgt.

Kleine Räume oder große Räume: Worauf es beim Möbel positionieren ankommt

Generell sollte weder ein kleiner noch ein großer Raum komplett mit Möbeln zugestellt werden. In einem kleinen Zimmer ist es aber besonders wichtig, dass freie Zonen bleiben. Achte auf die Größe der Möbel, verzichte zum Beispiel auf ein sehr großes, ausladendes Sofa. Weniger ist mehr – diese Devise ist in einem kleinen Zimmer entscheidend. Verwende also nicht zu viele kleine Möbelstücke. Das wirkt schnell überladen. Konzentriere dich stattdessen auf das, was du wirklich brauchst. Auch deine persönlichen Vorstellungen sind entscheidend. Das Zimmer bietet eine tolle Aussicht aus dem Fenster? Dann kannst du die Möbel so positionieren, dass das im Fokus der Sichtachse steht. Achte auf die Reflektionen – Fernseher oder Schreibtisch sollten so stehen, dass einfallendes Licht nicht blendet.

Allein auf leerer Flur?

In einem großen Raum sind die Möglichkeiten dementsprechend vielfältiger. Ganz unabhängig davon, wie du ein großes Zimmer nutzen möchtest: Große Räume wirken besser, wenn du bestimmte Zonen einteilst. Damit der Raum Konturen bekommt, sind Teppiche und leichte Kontraste bei der Wandfarbe ein probates Mittel.

Einer der Hauptfehler beim Möbel ausrichten: entlang der Wand aufgereihte Möbel. Die freie, ungenutzte Fläche in der Mitte vermittelt den Eindruck einer hastig ausgeräumten Tanzfläche, die, solange niemand auf ihr tanzt, leblos und verlassen wirkt. Wenn du ein großes Zimmer einrichtest, habe den Mut, Möbel in der Raummitte zu positionieren. So schaffst du Raumzonen und sorgst mit der optischen Unterbrechung für Abwechslung.

(1. Konsolentisch , 2. Hocker , 3. Korb , 4. Spiegel , 5.  Vase blau  , 6. Teppich )

Wie du den Raum aufteilen kannst

Der Schreibtisch muss nicht unbedingt an der Wand stehen. Du kannst ihn auch von der Wand abrücken, ihn komplett frei oder schräg stellen. Wichtig ist dabei nur, dass alle seine Seiten optisch ansprechend sind, sodass das Arrangement aus jeglichen Blickwinkeln einen guten Eindruck macht. Eine weitere Möglichkeit, Räume zu strukturieren, sind Raumteiler. Das muss nicht der klassische Paravent oder das Raumteiler-Regal sein. Auch Sideboards oder Couchen können clever positioniert als Raumteiler fungieren.

( 1. Kerzenhalter , 2. Vase , 3. Stuhl braun , 4. Esstisch , 5. Stuhl türkis , 6. Vase Türkis )

Möbel positionieren und gute Stimmung schaffen

Für eine angenehme, harmonische Stimmung sind die Möbel so zu positionieren, dass große Möbel einen Gegenpol haben. Ein Beispiel mit praktischer Nebenwirkung: Gegenüber der Couch steht ein TV-Board. So wird der Wucht der Couch ein optischer Bezug entgegengesetzt und du musst dich beim Fernsehen nicht verrenken.

Die schon erwähnten Nischen, die man häufig in Altbauten findet, lassen sich beim Möbel ausrichten geschickt miteinbeziehen. Eine Nische bietet sich an, um ein Bücherregal aufzunehmen. Ist die Nische tiefer, kannst du auch die Möbel so positionieren, dass eine gemütliche Leseecke entsteht.

Beim Planen spielen

Trau dich den Bauplaner zu spielen und viele Möglichkeiten zu probieren oder zumindest hypothetisch durchzugehen. Natürlich ist das bei Einbauten oder sehr schweren Möbelstücken nicht möglich. Möbel ausrichten kannst du aber nicht nur an Ort und Stelle, sondern auch online. Kostenlose Online-Raumplaner findest du bei großen Möbelläden im Netz. Mit ihnen macht Möbel positionieren Spaß und offenbart dir effiziente und fantasievolle Varianten!

( 1. Esstisch , 2. Stuhl , 3. Kronleuchter )

Unterschiede zwischen Altbau und Neubau

Klassische Merkmale des Altbaus sind sehr hohe Räume und eher ungewöhnliche Grundrisse. Die moderne Neubauwohnung zeichnet sich dagegen durch rechteckige Räume aus. Das sind allerdings sehr pauschale Einschätzungen, die im Einzelfall ganz anders aussehen können. In einem Altbau mit besonders hoher Zimmerdecke kann es günstig sein, deine Möbel so zu positionieren, dass sie von der Deckenhöhe ablenken. Das lässt den Raum kompakter und heimeliger wirken. Bei besonders niedrigen Neubaudecken dahingegen ist es unter Umständen hilfreich, mit vertikalen Linien wie schlanken, deckenhohen Regalen oder Farbstreifen zu spielen.

Gibt es die „Schule des Positionierens“?

Feng Shui zählt zu den bekanntesten Positionierungsschulen. Dabei geht es um die richtige Anordnung der Möbel für einen freien Energiefluss frei von Störungen. Der Übergang zu bestimmten Einrichtungsstilen ist fließend. Wer Möbel positionieren möchte, kann sich an unterschiedlichen Stilrichtungen orientieren. Unser Tipp: Lass dich von Tipps und Regeln inspirieren, aber finde deinen eigenen Stil!