One World Trade Center – Das höchste Gebäude von New York
Nein, nicht um den höchsten Weihnachtsbaum von New York soll es gehen – der steht wahrscheinlich wie immer vor Macys – sondern um den höchsten Wolkenkratzer von New York: Das One World Trade Center!
Die Geschichte des One World Trade Center
Ziemlich auf der Spitze der Halbinsel Manhattan zwischen Tribeca und dem Finanzdistrikt gelegen, verbunden mit einem Kreuzungspunkt vieler Verkehrswege, stößt man fast unweigerlich drauf, selbst wenn man den Turm nicht überall sieht. Unverkennbar glänzt einem die Glasfassade aus den langgezogenen und ineinandergesteckten spitzen Dreiecken entgegen, in denen sich der Himmel und die Umgebung widerspiegeln.
Nach der Zerstörung der Twin Towers des ursprünglichen World Trade Centers war schnell und trotzig beschlossen worden, dass etwas noch Höheres wieder aufgebaut werden muss. Selbst Donald Trump hatte einen Vorschlag eingereicht, der jedoch schnell abgelehnt worden war. Nach vielen Kontroversen setzte der Investor und Pächter Silverstein gegenüber der Eigentümerin, der Stadt New York, den Entwurf des Architekten David Childs‘ gegen den Wettbewerbssieger Daniel Liebeskind durch. Childs war einfach der erfahrenere Hochhausbauer.
Es wurde ein Ensemble von 5 Hochhäusern gebaut, WTC 1 bis WTC 5, die sich um die Gedenkstätte und einen Verkehrsknoten gruppieren. WTC 1 heißt der eigentliche Turm. Ursprünglich sollte er „Freedom Tower“ heißen und die Spitze eine Nachbildung der Fackel der Freiheitsstatue sein. Von dem ursrünglichen Entwurf von Liebeskind blieb wohl fast nur die Höhe: 1776 Fuß (541,3 m) hoch sollte er werden, entsprechend dem Jahr der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten. Und die Grundsteinlegung erfolgte auch am Nationalfeiertag der USA, dem 4. Juli 2004.
Die Architektur des One World Trade Center
Geformt ist das Gebäude wie ein langgezogenes Prisma, das in sich verdreht ist. Die Fassade ist aus besonders stabilem Glas und Stahl: 60 m hoch ragt allein der massive und nur durch schmale Fensterschlitze durchbrochene quadratische Betonklotz in die Höhe, gebaut aus bis zu 91 cm dicken Stahlbetonwänden, zusätzlich verstärkt mit einem Stahlkorsett. In ihm ist überwiegend die Haustechnik untergebracht. Das breite Treppenhaus ist ebenfalls besonders betonverstärkt. 73 Aufzüge zischen durch dieses Gebäude, die Hauptaufzüge überwinden die rund 400 m bis zum Aussichtsbereich auf der 104. Etage in 47 Sekunden! Nicht gezählt bei den Stockwerken sind die 5 unterirdischen Etagen mit Einkaufspassagen, die über dem 60 m tiefen Fundament liegen.
Betritt man das Gebäude durch einen der vier großen, aber sehr gut gesicherten Eingänge, steht man in einer 20 m hohen Lobby-Halle unter einem weißen Stahlgerippe wie von einem riesigen Dinosaurier. Vor allem aus europäischer Perspektive ein imposanter Anblick. Wenn man mit der U-Bahn ankommt, um das Gebäude von unten zu betreten, schlenderst du zunächst an eine Unzahl von Geschäften vorbei.
Erwähnenswert ist, dass der Turm sogar unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten gar nicht so schlecht dasteht: Er ist zu 70 Prozent aus recyceltem Material hergestellt. Die hinterlüftete Glasfassade sorgt für Wärmeschutz, ein Rückgewinnungssystem managt die in Blockheizkraftwerken erzeugte Wärme. Zudem soll das verbaute Holz nachhaltig produziert worden sein und selbst das Regenwasser wird im Gebäude genutzt.
Kann man das 1WTC besuchen?
Kann man: Die Aufzugsfahrt hinauf auf die Aussichtsplattform ist eine besondere Erfahrung. Wie im Freien stehend sieht man auf den Bildschirmwänden virtuell und im Zeitraffer, wie sich Manhattan von der licht bewaldeten Halbinsel bis zur Gegenwart entwickelt hat.
Oben auf dem Dach steht die 124 m hohe „Krone“ mit Antenne, stabilisiert von Stahlseilen. Die Aussichtsplattform mit Glasboden und Videodokumentationen macht das Gebäude erlebbar. Wenn du bei Sonnenuntergang rundum gehst, genießt du den vielleicht schönsten Blick über New York. Für Wissbegierige gibt es eine spezielle App, die einem zu jedem Ausblick genau erzählt, was zu sehen ist. Zwei Stockwerke tiefer hält das obligatorische Aussichtsrestaurant das kulinarisch angereicherte Aussichtserlebnis bereit. Darunter befinden sich all die Bürostockwerke von Firmen aus aller Welt.
Der höchste Weihnachtsbaum von New York steht übrigens traditionell vor dem Rockefeller Center. Seine Einweihung im November ist jedes Jahr ein üppiges Gala-Fest, bei dem viele prominente Künstler auftreten. Er ist dieses Jahr 25 m hoch, würde also fast in die Lobby des One World Trade Centers passen.
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