Tageslichtlampen – wundersam wach im Home Office!
Sonnenersatz oder Marketingschrott – wir erkunden, ob Tageslichtlampen eine Bereicherung oder unnötiger Plunder sind.
Sonne, Schnee und Schlittenfahren, so zeigt sich der Winter von seiner Zuckerseite. Die andere, das sind wolkenverhangene, kalte und graue Tage, die einen zweifeln lassen, ob es jemals wieder Sommer wird. In solchen Phasen brauchen wir länger, um aufzuwachen, sind öfter müde und bewegen uns weniger. Wir fühlen uns weniger vital und dynamisch. Das wirkt sich auf unsere Stimmung und langfristig auf die Lebensqualität aus. Ob das am fehlenden Licht liegt? Wenn ja, könnten Tageslichtlampen die Lösung sein.
Wie funktionieren Tageslichtlampen?
Tageslichtlampen, so der Ansatz, sollen das Licht der Sonne nachahmen, um uns das zu geben, was uns im Winter fehlt: Licht. Doch Licht ist in dem Fall nicht gleich Licht. Sonnenlicht ist nicht nur einfach besonders hell. Sonnenlicht, auch weißes Licht genannt, besteht aus allen Farben. Farben sind physikalisch betrachtet Lichtwellen in unterschiedlichen Frequenzen. Was spielt es für eine Rolle, welche Farbe das Licht hat, dem du dich aussetzt? Die Kombinationen bestimmter Frequenzen und ihre Anteile im Licht werden von uns aufgenommen, sei es über die Retina oder die Hypophyse. In unserem Gehirn bestimmen sie über die Produktion beziehungsweise den Abbau verschiedener chemischer Stoffe, die uns regulieren.
Wofür werden Tageslichtlampen gebraucht?
Dabei spielt es keine Rolle, ob wir die Farben sehen können oder nicht. Viele Farben, wie zum Beispiel ultraviolettes Licht kannst du zwar nicht sehen, weißt aber dennoch um seine schädliche Wirkung. Der nächste Sonnenbrand wird dich daran erinnern. In normalen Dosen ist Tageslicht in unserem Gehirn vor allem für die Ausschüttung von Serotonin beziehungsweise den Abbau von Melatonin mitverantwortlich. Serotonin, auch Glückshormon genannt, lässt dich aktiv werden. Melatonin wiederum läutet Ruhe- und Schlafphasen ein. Unser körperliches und geistiges Aktivitätsniveau wiederum hat großen Einfluss auf das Gefühlsleben. Wer dauerhaft träge ist, kann nichts leisten, bewegen und fühlt sich weder wehrhaft noch produktiv. Das löst negative Gefühle und Stimmungen aus, die ihrerseits für noch weniger Aktivität sorgen können: ein Teufelskreis. Ideen, solche Effekte abzuschwächen, gibt es viele. Eine davon ist die Tageslichtlampe.
Was eine gute Tageslichtlampe ausmacht
Tageslichtlampen bestehen also aus Leuchtmitteln, meist speziellen LEDs, die versuchen, das Sonnenlicht in seiner Zusammensetzung zu imitieren. So sollen die natürliche Wirkung der Sonne in ihrer Absenz künstlich hergestellt werden. Kann das funktionieren? Eine Tageslichtlampe kann ganz sicher niemals dauerhaft Sonnenlicht ersetzen. Ihre Wirkung ist jedoch relativ unbestritten und geht sogar so weit, dass sie als Therapiemittel eingesetzt wird. Eine antidepressive, vitalitätsfördernde Wirkung ist gut belegt. Es gibt jedoch teils große Unterschiede zwischen den einzelnen Fabrikaten. Um eine solche Wirkung wie oben beschrieben erzielen zu können, muss sie zunächst sehr hell sein. Mehr als 2000 Lux, die Einheit für Helligkeit, sind ein Muss. Darüber hinaus sollte sie ein breites Lichtfrequenzspektrum bieten, das der Zusammensetzung des Sonnenlichts ähnelt. Achte zudem darauf, dass sie möglichst flimmerfrei ist, da flimmern, selbst wenn es nicht aktiv wahrgenommen wird, ermüdend wirkt.
Tageslichtlampen im Büro oder Home Office
Tageslichtlampen eignen sich nicht nur zum Überwinden der Winterdepression. Sie können auch am Arbeitsplatz helfen, dich bei Laune zu halten. Wachheit, Motivation und Leistungsfähigkeit – alle werden auch durch das Licht beeinflusst. Gerade im Home Office ein probates Mittel. Tageslichtlampen können dir an dunklen Wintertagen schon beim Aufstehen helfen, rascher wach zu werden. Während des Arbeitens tragen sie zur Konzentrationsfähigkeit bei und helfen, die Moral hochzuhalten. Achte jedoch darauf, möglichst nah an der Tageslichtlampe zu verweilen. Mehr als ein Meter Abstand sollte es nicht sein. Wichtig ist auch die Verweildauer. Tageslichtlampen sind nur dann von Nutzen, wenn du längere Zeit, mindestens aber für eine halbe Stunde pro Tag vor ihr verweilst. Tatsächlich sieht man immer öfter selbst bei Tag gleißend hell, weiß erleuchtete Räume – Tageslichtlampen sei Dank.